Dienstag, 6. Mai 2008

Abenteuer Vietnam zum Ersten

Meine Lieben

Ich sitze im Garten meines Hotels. Das Abenteuer Vietnam hat schon begonnen. Zugegeben, den Start habe ich ein bisschen verpatzt. 24 Stunden keinen Schlaf sind einfach nichts für Klein-Stefanie.

Aber heute gings gleich spannend los. Eins der Mädels aus dem Büro hat geheiratet. Ich war auch eingeladen. Meine Sorge über das richtige Outfit hat sich aufgelöst, als ich die anderen sah, die waren auch ganz normal gekleidet. Der Hauptsitz von Ringier Vietnam besteht nur etwa aus 8 Personen, übrigens alles Frauen. Und wisst ihr was? Ich bin so etwa die Drittgrösste!!! [Das mit dem draussen sitzen war glaubs ne blöde Idee, die Mücken fressen mich auf und die Vietnamesen schauen mich an als ob ich eine Meise hätte]

Also kurz vor zwölf herrschte Aufbruchstimmung. Wir haben uns vor dem Büro versammelt. Ich bekam einen Helm und los gings bei Thu hinten auf den Roller. Sie ist ganz vorsichtig und langsam gefahren und trotzdem musste ich ein paar Mal die Augen schliessen. Zum Beispiel, als wir auf einer Hanoier Kreuzung standen, umgeben von Autos und noch mehr Rollern, die alle das Ziel zu haben schienen, uns umzufahren oder mindestens weg zu hupen. Hupen gehört sowieso zum Vietnamesischen Verkehr, wie bei uns etwa das Bremsen. Dabei gibt es kein System, gehupt wird aus Leidenschaft - immer.
Nach etwa fünf Minuten Fahrt sind wir beim Convention Center angekommen. Ich kam mir ein bisschen vor wie ein bunter Hund unter den ca. 300 Vietnamesen. Braut und Bräutigam begrüsst, gings zu Tisch. Einige waren schon am Essen, andere haben gelangweilt geraucht oder sich wie wilde Bienen im Raum, der an einen lieblosen Pfarreisaal aus den Siebzigern erinnerte, bewegt. Also alles für meine Begriffe sehr unkoordiniert. Dann gings aber ruck zuck. Innerhalb von 2 Minuten war die Zeremonie vollzogen. Ein Mann mit einem sehr laut eingestellten Mikrophon sagte ein paar Worte, das Brautpaar tauschte die Ringe und das wars. Währenddem haben wir gemütlich weitergegessen. Es gab traditionelle Vietnamesische Hochzeitsgerichte. Fragt mich nicht, was es war aber geschmeckt hats wunderbar. Nach ca. einer Stunde sind wir wieder gegangen. Kurz noch ein Foto mit der Braut und das wars.

Die Leute sind alle sehr nett und freundlich trotzdem bin ich immer wieder auf Gebärdensprache angewiesen, weil sie nicht so gut Englisch können. Zur Arbeit fahre ich mit dem Taxi. Seit mir der Taxichauffeur bei meiner ersten Fahrt 40 Dollar abgeknöpft hat, habe ich eine Taxi-Karte erhalten. Der Fahrer hält diese Kreditkarte nach der Fahrt unter ein Durchschlagpapier und rubbelt mit einer Münze die Prägung ins Papier. Ich muss dann nur noch unterschreiben, es gibt eine Monatsrechnung - Taxifahren für Anfänger eben. Lustig beim Taxifahren (und einigermassen sicher) ist, den restlichen Verkehr zu beobachten. Insbesondere die Hundertscharen an Rollern, die scheinbar ohne Plan durch die Strassen fahren. Oft sind diese kleinen Dinger beladen wie ein Kleintransporter. Manchmal sitzen auch drei oder vier Leute auf den Töfflis. Die meisten Tragen einen Helm. Nur die Kinder werden grundsätzlich ohne Helm und Barfuss hinten drauf gesetzt. Obs keine Helme in Kindergrösse gibt?!? Dazuwischen sieht man Fussgänger mit den Kegelartigen Strohhüten und einer Stange auf der Schulter an deren Seite Lasten befestigt sind. Alles sehr ursprünglich und traditionell.

4 Kommentare:

Alpentapir hat gesagt…

Stefanie allein in Vietnam! Für uns bist Du nicht nur die Drittgrösste, sondern die Allergrösste. Halte uns auf dem Laufenden!

Munz hat gesagt…

Endlich mit Blog. Freu mich schon jetzt auf lustige Bilder: Steffi als alle überragende Verkehrspolizistin in Hanoi ;-) Herzliche Grüsse und pass gut auf Dich auf, Irene

axxo hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
axxo hat gesagt…

Wow, dein Arbeitsplatz schaut ja ganz nett aus ;) Ich hoffe, du geniesst die Zeit in Vietnam! Keep ya head up & pass auf dich auf. Lg, Raffi